- Karmel
- Kạrmel,1) der, hebräisch Hạr Karmel, horstartiger Gebirgszug im Norden Israels; reicht bis zur Mittelmeerküste und begrenzt die Bucht von Haifa im Südwesten.. Die Spitze bildet das 546 m hohe Kap Karmel. Im Norden ist der Karmel stark verkarstet (höhlenreich), mit Resten der natürlichen Bewaldung, daher Naturschutzgebiet. Relativ hohe Niederschläge (600-700 mm pro Jahr) bedingen viele Quellen und ermöglichen ergiebige Landwirtschaft (Weizenanbau, Tabak- und Weinbau, Ölbaumhaine; meist Terrassenfeldbau). Kalksteinabbau für das größte Zementwerk Israels (in Nesher). Entlang des nordwestlichen Rückens und an seinen Abhängen zieht sich über 10 km die Oberstadt von Haifa.Die Karmelhöhlen (Tabun, Skhul und Wad) enthielten umfangreiche Siedlungsschichten, die die altsteinzeitliche Kulturabfolge vom Acheuléen bis zum Aurignacien und dem mittelsteinzeitlichen Natufien widerspiegeln. Bedeutung erhielten die Höhlen besonders durch die Entdeckung von Gräbern mit menschlichen Skeletten vom Beginn der letzten Eiszeit. Es handelt sich nach Auffassung vieler Anthropologen um frühe Funde des modernen Menschen.Auf der Karmelspitze hat man das Baalsheiligtum anzusetzen, an dem sich nach 1. Könige 18 die Auseinandersetzung des Propheten Elias mit den Baalspropheten zutrug. Klösterliche Niederlassungen sind seit dem 6. Jahrhundert und v. a. in der Kreuzfahrerzeit bezeugt. 1767 wurde das heutige Karmeliterkloster errichtet, 1827-53 neu aufgebaut.K. Kopp: Elias u. Christentum auf dem K. (1929).2) Stadt in Juda (Josua 15, 55), 12 km südlich von Hebron, heute El-Kirmil; Heimatort Abigails und ihres Mannes Nabal (1. Samuel 27, 3; 30, 5), der bei Karmel ein großes Grundstück besaß (1. Sam 25, 2 ff.). Nach 1. Samuel 15, 12 hatte sich Saul in Karmel ein Siegesdenkmal errichtet.
Universal-Lexikon. 2012.